Pfarrkirche St. Martinus

Der Ursprung der Pfarrkirche in Öpfingen geht auf das 11. Jahrhundert zurück. Im Jahre 1275 wurde die Kirche bezeugt und dem  Hl. Martinus geweiht. In dieser Zeit wurde diese als Steinkirche erbaut - ursprünglich stand an dieser Stelle ein kleines Holzkirchlein. .. mehr..

Schon von weitem sichtbar ist der schlanke, 42 Meter hohe Kirchturm der St. Martinskirche mit seiner Doppelkuppel. Die St. Martinskirchen gehören zu den ältesten bezeugten Kirchen in Deutschland. So wurde die Öpfinger Kirche bereits 1275 urkundlich erwähnt. Jedoch gilt als sicher, dass bereits viel früher an dieser Stelle ein Holzkirche stand.

Beim Rundgang um die Kirche fällt auf der Westseite des Dachfirstes die kupferne Darstellung des Kirchenpatrons St. Martin hoch zu Roß auf. Auf der nordwestlichen Seite des Kirchplatzes befindet sich das Kriegerdenkmal zu Ehren der Gefallenen und Vermissten der beiden Weltkriege und als Mahnung zum Frieden. An der südlichen Kirchenmauer befindet sich die Lourdesgrotte. Nur ein paar Schritte weiter ist der Platz der Ölbergdarstellung.

Der neu gestaltete Eingangsbereich mit der Sakristei fügt sich harmonisch in das Gesamtbild ein.

Der Chorraum der Öpfinger Kirche ist in seinem Kern spätmittelalterlich. Die Stichkappentonne als Gewölbe und zwei Herrschaftsoratorien prägen den Raum. Im Jahre 1708 erfolgte die Barockisierung des Chores.

In der Apsis (Altar-Nische) steht in der Mitte der spätgotische St. Martin als Kirchenpatron. Als Fries auf seinem Postament erkennt man die berühmten Martinsgänse, die sein Versteck verrieten und er so das Bischofsamt annehmen musste.

Flankierend stehen die frühchristlichen Märtyrerinnen  Katharina von Alexandrien (links) und  Barbara (rechts), entstanden um 1490. Heute sind sie vor einer Erdscheibe, die von einem Tau-Kreuz als Zeichen der Erlösung durch Jesus Christus durchschnitten wird. Golden durchzieht es die Erde, die allzu oft mit Blut getränkt ist, wie die beiden Blutzeuginnen andeuten. Im österlichen Licht ist aber Kreuz und Leid überwunden und zum Siegeszeichen geworden.

Der Mittelpunkt des Chorraumes ist der Altar von Herbert Göser aus dem Jahr 2005. Er steht in einer Linie von der Decke zum Fußboden. Als Fresko sehen wir oben das Deckengemälde in stuckierter Laubwerkumrahmung von einem unbekannten Meister.
Er stellt die Anbetung des Altarsakramentes in der Monstranz dar. Sie befindet sich über der Erdkugel. Vier Gestalten, die die damals bekannten vier Erdteile Afrika, Europa, Asien und Amerika darstellen, verneigen sich vor dem Herrn der Welt, der in der Heiligen Hostie bei jeder Feier der Eucharistie gegenwärtig ist.

Unterhalb des Altares sehen wir die Brotvermehrung angedeutet - 5 Brote und 2 Fische, "... doch was ist das für so viele" (vgl. Joh 6,1-15,9; par Mt 14, 13-21; Mk 6, 32-44; Lk 9, 10-17)? In der Feier der Hl. Messe schenkt sich Jesus selber als gekreuzigter und auferstandener Herr allen, die ihm nachfolgen wollen.
Bei Gott herrscht also immer überfließende Fülle. Das erfuhren die Märtyrerchristen (vgl. das Reliquiengrab zu Füßen des Altares) und das erfahren die Glaubenden heute, die den Altar mit den Heiligen und dem Priester umstehen.

Der Ambo im Chorbogen dient der Wortverkündigung. Ein vierfach gestuftes Pult trägt das Evangelienbuch.

Im Tabernakel ist Jesus selber im Hl. Brot gegenwärtig. Dies zeigt auch die darüber hängende Ewig-Licht-Ampel aus Augsburg um 1750 durch ihr Leuchten an.
Der Tabernakel ist bewusst schlicht, aber edel bronzevergolden gehalten, um das letzlich unsagbare Mysterium Gottes anzuzeigen und den Herrn der Welt anzubeten.

Auf der Nordseite des Chorbogens steht eine wunderbar geschnitzte  Marienfigur mit dem Jesuskind auf dem Arm. Diese stammt aus der Ulmer Schule (von Hans Multscher) um 1460

Vom Chorbogen aus fällt der Blick auf die Orgel mit ihren ca. 1.000 Pfeifen, die als Königin der Instrumente alle gottesdienstlichen Feiern begleitet und 1979 eingeweiht wurde. Das Kirchenschiff wurde im Jahre 1862 von Pfarrer Hänle um die Länge der Empore nach Westen verlängert.

 

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Frieshofskapelle

Die seit 1959 unter Denkmalschutz stehende Friedhofskapelle wurde im Jahre 1858 als Rundbau erbaut, nachdem der Friedhof 1855 an seinem jetzigen Platz angelegt wurde. Zuvor befand er sich auf dem Kirchhof um die Kirche herum. 

Als Vorbild für die Öpfinger Friedhofskapelle soll eine solche auf einem Prager Friedhof gestanden haben. Die Kapelle wurde von Pfarrer Anton von Kaplan, einem wohlhabenden böhmischen Adligen und Inhaber eines königlich böhmischen Hausordens, gestiftet. Deshalb auch der Bezug zu der Kapelle auf einem Prager Friedhof.
Der Rundbau hat keine Fenster, stattdessen gelangt das Licht über eine sogenannte Laterne über der Kuppel in das Kapelleninnere. Der Turm mit Satteldach bildet die Vorhalle.

Die im Turm aufgehängte Glocke wurde im 2. Weltkrieg zum Einschmelzen abgeholt, wovon sie nicht mehr zurück kehrte. Nach dem Krieg konnte eine neue, aus privaten Mitteln gespendete Glocke wieder geweiht und in den Turm zurück gebracht werden. Im Zuge des Neubaus der Leichen- & Aussegnungshalle erhielt sie dort einen Platz, wo sie seither ihren "Dienst" versieht.

Um 1960 wurde eine umfangreiche Renovation notwendig, da die Kapelle zum 100jährigen Jubiläum durch einen Blitzeinschlag stark beschädigt war. Eine weitere, grundlegende Sanierung und Erneuerung der Außenfassade und vor allem des Kapellendaches stand 2009 an. Die Dachkonstruktion war durch das jahrelange Eindringen von Feuchtigkeit morsch geworden. Ebenfalls mussten in diesem Zuge die zu nahe an der Kapelle stehenden Birken gefällt werden, um die Austrocknung des Mauerwerkes zu gewährleisten. Seit der Fällung der "übermächtigen" Birken ist der Blick von allen Seiten wieder frei zur frisch renovierten Friedholfskapelle.

Im Innern des Rundbaues befindet sich in Mitte eine  Pietà mit der  Schmerzhaften Muttergottes, die ihren toten Sohn nach der Abnahme vom Kreuz auf dem Schoß trägt.

Die Innenrenovation erfolgte dann im Jahre 2011 durch 10 ehrenamtliche Helfer der Gemeinde.

Öpfingen am Martinusweg

Öpfingen liegt auf der Etappe von Erbach nach Ehingen auf dem Martinusweg. Bereits am 31.07.2014 besuchte Bischof Dr. Gebhard Fürst die Öpfinger St. Martinskirche auf seiner Wanderung auf dem Martinusweg. Für das Jahr 2016 wurde von der Diözese Rottenburg-Stuttgart das Martinsjahr ausgerüfen. Sichtbar ist dies durch die Fahne neben der Öpfinger Kirche. Auf dem Bild mit der Fahne ist gleichzeitig die Martinsdarstellung auf dem Westgiebel der Kirche zu erkennen.

Weitergehende Informationen über den Martinsweg durch die Diözese können auf der Interneseite der Diözese Rottenburg-Stuttgart nachgelesen werden.

Feldkreuze

Verteilt auf die Fluren der Gemarkung Öpfingen finden sich eine Anzahl von Feldkreuzen und Bildstöcken zur Ehre Gottes.