Pfarrkirche Zum Heiligsten Namen Jesu

Die klassizistische Kuppelkirche wurde auf dem Grundriss eines griechischen Kreuzes nach dem Vorbild des Pantheons in Rom errichtet. 1804 hatte der „Malefizschenk“ Reichsgraf Franz Ludwig Schenk von Castell den Bau begonnen, erst 1832 konnte die Kirche bezogen werden. Die Kirche erfuhr zwei grundlegende Renovationen, die erste 1911/12 die zweite 1967/68. Die Sakristei bekam einen Anbau im Jahr 1983.

Das aus Stein gehauene gotische Relief an der Chorwand zeigt die Passion, Auferstehung und Himmelfahrt Christi, geschaffen 1501 von „Meister Anton“ (Ulmer Syrlin-Schule). Der mit einem Kreuz auf Goldgrund sich schließende Tabernakel wurde zusammen mit dem Altar von Prof. Josef Henselmann geschaffen und 1971 konsekriert. Der Altar aus schwäbischem Albgestein nimmt in einer großen Dornenkrone nochmals das Passionsmotiv der Chorwandtafeln auf. 

[aus: Martin Übelhör, Oberdischingen's gesegnete Stätten]

Dreifaltigkeitskapelle

Im Jahre 1675 träumte es dem Oberdischinger Bauer Christian Stetter, er solle hier auf dem Kapellenberg einen Bildstock zur „allerheiligsten Dreifaltigkeit“ errichten, und daraus werde eine große Wallfahrt entstehen. Schon bald kamen viele Menschen zum Gebet und in allerlei Nöten hierher, und im Jahre 1713 wurde die erste Kapelle eingeweiht, die später auf den jetzigen Bau erweitert wurde. Die Wallfahrts-Chronik, das so genannte „Mirakelbuch“, erzählt von vielen Gebetserhörungen, und bis heute finden Menschen im Käppele“ Trost und Frieden in mancher Bedrängnis.

[aus: Martin Übelhör, Oberdischingen's gesegnete Stätten]

Christmarienau

In den Jahren 1960 - 1972 entstand 2 km nördlich von Oberdischingen, ganz nah an der Land- und Waldstrasse, die nach Blaubeuren führt, im Gräflich-Leutrum'schen (früher Steiner'schen) Wald eine neue und neuartige marianische Pilgerstätte. Sie bekam von der erlauchten Waldbesitzersfamilie, die in bewunderswerter ökomenischer Haltung die ganze Anlage erst ermöglichtem den schönen und tief ökomenischen Namen "Christmarienau" verliehen, worin sich Lage, Inhalt und Sinn der ganzen Andachtsstätte aussprechen: Eine Au, in der Maria zu Christus führt und führen will.

Über den Verlauf der Pilgerstätte schreibt Prof. Ott im Heimatbuch Seite 142/143: "Ein Wegweiser zeigt den 'Weg Mariens durch unsere zeit'. Er führt zunächst zur 'Wunderbaren Medaille von Paris', die an die Erscheinung der Mutter Gottes im Jahr 1830 anknüpft. Weiter geht es zur Lourdesgrotte, dann zur 'Weinenden Mutter' von La Salette, wie sie sich im Jahre 1846 zwei armen Hirtenkindern zeigte. Der Pilgerpfad führt weiter zur Herz-Marien-Statue von Fatima, zur Erinnerung an die Erscheinung Mariens in Fatima im Jahre 1917. Ziel und Endpunkt der Wanderung ist das Christkönigskreuz, das, die Marienstätte in der Mulde überragend, der Wallfahrtsstätte Christmarienau den feierlichen Abschluß verleiht.

[aus: Martin Übelhör, Oberdischingen's gesegnete Stätten]